Über die Daten zu EU-Treibhausgasemissionen wird im Einklang mit internationalen Anforderungen Bericht erstattet und die Treibhausgasinventare haben sich im Laufe der Zeit verbessert. Dies geht aus einem neuen Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Nach Ansicht der Prüfer bedarf es jedoch besserer Einblicke in spezifische Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft. Die Prüfer empfehlen außerdem weitere Verbesserungen in der Berichterstattung über den Beitrag der EU- und der nationalen Klimaschutzpolitiken zum Erreichen der Emissionsreduktionsziele für 2020, 2030 und 2050.
Die EU beteiligt sich an den weltweiten Bestrebungen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dabei verfolgt sie das Ziel, ihre Emissionen bis 2020 um 20 %, bis 2030 um 40 % und bis 2050 um 80-95 % zu reduzieren. Zur Überwachung der Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele erstatten die EU und ihre Mitgliedstaaten jedes Jahr in Treibhausgasinventaren über ihre Emissionen Bericht. Außerdem erstellen sie Prognosen, um künftige Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen zu schätzen und um anzuzeigen, ob Klimaschutzpolitiken und maßnahmen wirksam sein werden.
Die Prüfer bewerteten, ob die Europäische Kommission die Qualität der EU-Treibhausgasinventare und der Informationen zu geplanten Emissionsreduktionen auf EU-Ebene mit Unterstützung der Europäischen Umweltagentur angemessen kontrollierte.
Die Prüfung zeigte, dass sich die Inventare der EU und der Mitgliedstaaten auf die sieben wichtigsten Treibhausgase und auf alle Schlüsselsektoren bezogen, so wie dies in den internationalen Berichterstattungsvorschriften verlangt wird. Überdies stellten die Prüfer fest, dass sich das EU-Treibhausgasinventar im Laufe der Zeit verbessert hatte. Die Qualitätsprüfung der Inventare war zufriedenstellend und das Gesamtmaß an Unsicherheit hatte in den letzten Jahren abgenommen, obwohl für den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nicht die gleichen Arten von Kontrollen durchgeführt wurden wie für andere Sektoren.
"Die Reduktion der Treibhausgasemissionen und damit die Begrenzung der Erderwärmung stellt eine vorrangige Herausforderung dar, die von der EU bewältigt werden muss", erläuterte Nikolaos Milionis, das für den Bericht zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. "Die Kommission ist bemüht, genaue Daten über die Emissionswerte bereitzustellen. Jetzt sollte sie auch noch die Informationen über Trends und die Schätzungen der Auswirkungen politischer Maßnahmen verbessern."