Die Mitgliedstaaten schöpfen Mittel aus, wenn sie eine Zahlung aus dem EU-Haushalt als Kofinanzierung für förderfähige Projekte erhalten. Rund ein Drittel der Haushaltsmittel der EU ist für den Bereich Kohäsion bestimmt.
Der Hof untersuchte, ob die Maßnahmen der Kommission und der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Ausschöpfung der Mittel aus dem EFRE, ESF und KF im Programmplanungszeitraum 2007-2013 wirksam waren, wobei er Vergleiche mit den Programmplanungszeiträumen 2000-2006 und 2014-2020 anstellte.
Er gelangte zu dem Ergebnis, dass die Durchführung im Programmplanungszeitraum 2007-2013 langsam angelaufen war, was u. a. an der späten Annahme des Rechtsrahmens und der Programmplanungsdokumente (OP) lag sowie daran, dass sich die Programmplanungszeiträume überschnitten. Die Kommission überwachte zwar die Mittelausschöpfung, richtete aber erst rund 13 Monate vor Ende des Förderzeitraums eine Taskforce ein, um Mitgliedstaaten zu unterstützen, die die Mittel im Rahmen ihrer OP nur unzureichend ausgeschöpft hatten. Die ergriffenen Maßnahmen führten zu einer deutlichen Erhöhung der Mittelausschöpfung. Bei einigen dieser Maßnahmen standen jedoch vor allem die Ausschöpfung der Mittel und die Einhaltung der Vorschriften im Vordergrund, während den Ergebnissen nur geringe Beachtung geschenkt wurde. Insbesondere lassen häufige Überarbeitungen von OP Zweifel an der Fundiertheit der dem Programmplanungsprozess zugrunde liegenden Analysen sowie an der Fähigkeit zum Erreichen der OP-Ziele und der kohäsionspolitischen Ziele aufkommen.