Seit dem Jahr 2000 hat die EU 23,7 Milliarden Euro in Infrastruktur für den Hochgeschwindigkeitsschienenverkehr investiert. Statt eines realistischen langfristigen EU-Plans für den Hochgeschwindigkeitsschienenverkehr gibt es einen unwirksamen Flickenteppich aus Strecken der einzelnen Mitgliedstaaten. Diese sind nicht gut miteinander verknüpft, weil die Europäische Kommission nicht über die rechtlichen Instrumente oder Befugnisse verfügt, um die Mitgliedstaaten dazu zu zwingen, die vereinbarten Strecken zu bauen.
Da nicht überall besonders schnelle Hochgeschwindigkeitsstrecken benötigt werden, steht die Kosteneffizienz auf dem Spiel. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Kosten pro eingesparter Minute Fahrzeit sehr hoch sind - bis zu 369 Millionen Euro - und die erreichten Durchschnittsgeschwindigkeiten nur 45 % der Höchstkapazität entsprechen. Gleichzeitig sind Kostenüberschreitungen und Bauverzögerungen nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Die Nachhaltigkeit ist gering, den Investitionen fehlt es an Wirksamkeit, und der EU-Mehrwert ist bei drei von sieben fertiggestellten Strecken mit geringen Fahrgastzahlen gefährdet. So besteht ein hohes Risiko, dass EU-Kofinanzierungsmittel in Höhe von 2,7 Milliarden Euro unwirksam verwendet werden. Bei neun von 14 Strecken und Abschnitten war außerdem die Anzahl der potenziellen Fahrgäste nicht hoch genug, und noch immer gibt es 11 000 nationale Vorschriften, obwohl der Hof bereits 2010 dazu aufgerufen hatte, diese technischen und administrativen Hindernisse zu beseitigen.