05.12.2019
Da der Agrarsektor inhärente Risiken aufweist, müssen Landwirte Strategien
entwickeln, um Verlusten infolge von Klimaereignissen, Pflanzenkrankheiten und
Tierseuchen sowie Preisvolatilität zu begegnen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
umfasst Instrumente, um Landwirten zu helfen, Risikomanagement zu betreiben
und auf Krisen zu reagieren. Mit den jüngsten Vorschlägen zur GAP-Reform soll
unter anderem das Risikomanagement stärker in den Vordergrund gerückt werden.
Der Hof stellte fest, dass im Rahmen der GAP ein umfassendes Spektrum von
Präventivinstrumenten zur Erhöhung der Krisenfestigkeit von Landwirten zur
Verfügung steht, die Auswirkungen dieser Instrumente auf das Verhalten der
Landwirte jedoch begrenzt sind. Die EU-Unterstützung für Versicherungen wird nach
wie vor nur in geringem Maße in Anspruch genommen und kommt nur wenigen
Landwirten zugute. Nach dem russischen Einfuhrverbot wurden bei Überlegungen
zum Einsatz außergewöhnlicher Maßnahmen keine konkreten Kriterien zugrunde
gelegt. Außerdem stellte der Hof fest, dass die EU-Unterstützung für die Rücknahme
von Erzeugnissen zur kostenlosen Verteilung kostspielig war und in einigen Fällen zu
Überkompensation führte.
Der Hof unterbreitet der Kommission Empfehlungen, die darauf abzielen, die
Landwirte zu ermutigen, sich besser auf Krisen vorzubereiten, den Entwurf und die
Überwachung der Unterstützung für Versicherungsmaßnahmen zu verbessern, die
Kriterien für die Auslösung und Beendigung außergewöhnlicher Maßnahmen
klarzustellen und den Ausgleich für Rücknahmemaßnahmen anzupassen.
Sonderbericht des Hofes gemäß Artikel 287 Absatz 4 Unterabsatz 2 AEUV.
Sonderbericht Nr. 23/2019: Stabilisierung der Einkommen von Landwirten: umfassendes Instrumentarium, doch geringe Inanspruchnahme der Instrumente und Überkompensation müssen angegangen werden
3 MB